Friday, December 7, 2012

Fleischeslust

besucht am/visited on: 6. Januar 2012 / January 6th, 2012
Wo/Where: Wilhelmsplatz 6, 63065 Offenbach, Telnr: +49 69 800 856 44

Mit großem Hunger und hohen Erwartungen treten wir zu viert in diesen Laden ein. Wir haben nämlich, wie auf der Speisekarte online angemerkt, ein 1200 gr. Porterhouse Steak vorbestellt. Die Einrichtung hebt sich angenehm vom Sportsbarcharme ähnlicher Lokalitäten ab und wirkt zum Glück nicht ganz so abgehoben wie Steakhäuser im Frankfurter Westend. Der Rest dieses Textes soll aber ganz dem Hauptdarsteller des Abends gewidmet sein: dem Porterhouse Steak mit Filet- und Roastbeefanteil! (€ 90) Was soll man da groß sagen? Das Fleisch scheint sich beim Anblick unseres Esswerkzeugs vor Schreck selbst zu filetieren - so zart ist es. Auch im Mund scheint es sich scheinbar aufzulösen und verabschiedet sich mit einem wunderbar rauchig-buttrigem Geschmack gen Magen. Wir essen ganz langsam und bewusst, da wir nicht wollen das dieses wunderbare Stück von unserem Tisch verschwindet.
Das Ensemble drumherum unterstützt den Star außerordentlich gut, denn die hausgemachten Beilagen (€ 3.50 - € 5)wie Steaksauce, die Potatoe Wedges, Fritten und die mit Cheddar gratinierten Ofenkartoffeln mit Sour Cream sind einfach lecker.

Das Personal ist sehr zuvorkommend ohne aufgesetzt freundlich und zu aufdringlich zu sein. Wir kommen wieder sobald sich unser Geldbeutel erholt hat.




With great hunger and greater expectations the four of us take our seats. The interior is elegant and - not only by looking at the prices - you can tell that this is not your usual steak house or Sportsbar. It is still way more relaxed than its counterparts in the Westend area. We pre-ordered a 1200 gr. / 2.64 lbs Porterhouse Steak (€90) as advised by their menu on the website. While waiting for the star of the evening we order some home mad side dishes (from € 3.50 - € 5) such as steak sauce, potatoe wedges, fries and baked potatoes au gratin (cheddar) with sour cream. All tastes fine but seriously: bring the meat! And there it is, so tender that it slices itself by the mere sight of our knives. It literally (or figuratively -a nod to Ted for those who know) in our mouths leaving a buttery-smokey taste. The pieces everyone is taking are getting smaller and smaller in the course of the evening since we do not want the feast to end.

The staff is very attentive and friendly without overplaying it thus making you feel entirely comfortable. We'll be back as soon as our wallets have recovered!

Sunday, January 8, 2012

wie zu Hause? Heimat

Wo: Berliner Straße 70, 60311 Frankfurt
Telefon: 069 29 72 59 94
zuletzt besucht: 22.11.2011

So, nach drei Anläufen hat es nun geklappt. Gut, was heißt geklappt: Wir willigen beim dritten Versuch einer Reservierung ein am angeblich gemütlichen Tresen mit Einblick in die Küche Platz zu nehmen. Es ist also ein schweres Unterfangen einen Tisch in der Heimat zu bekommen. Das mag am Essen liegen aber auch einfach daran, dass das Pavillon ziemlich klein ist.

Nichtsdestotrotz ist es am Tresen recht gemütlich und wir sind beeindruckt wie das Personal unter scharfer Beobachtung der Gäste auf knapp 5qm kocht und anrichtet und dabei stets entspannt und freundlich wirkt.

Die kontinuierlich wechselnde Karte ist sehr klein signalisiert Fokus auf frische Zutaten und kreative Küche.
Als Vorspeise lassen wir uns Jakobsmuscheln mit Kartoffelschaum, Rahmspinat, Steinchampignons und Trüffeln (€ 18,50)  sowie hausgebeizten Label Rouge Lachs, Kartoffelrösti, Lachs-Kaviar-Créme Fraiche (€ 16,50) servieren. Vorher gibt es aber freundlicherweise noch ein leckeres Amuse Gueule bestehend aus Kabeljaucreme, Paprika und grüner Soße - all dies natürlich der Kategorie Rechnung tragend - aufgeschäumt!

Die Jakobsmuscheln sind tadellos gebraten und haben perfekten Biss. Für mich sind Jakobsmuscheln ja der Mozzarella des Meeres und benötigen dringend einen Geschmacksträger und diese Rolle wird vom Kartoffelschaum wunderbar ausgefüllt. Die Kartoffelrösti sind schön kross und schmecken mit dem sehr mild gebeizten Lachs und der Créme Fraiche leichter als die tatsächlichen Nährwertangaben wohl offenlegen würden.

Als Hauptspeise gibt es einmal die klassische Gänsebrust mit gezupftem Rotkohl und Maronenjus (€25,50) und das Black Angus Prime Rinderfilet mit Petersilienwurzeln, Dörrfeige, Blattpetersilie und Cassis (€ 29,50). Die Portion Gänsebrust fällt unerwartet üppig aus und sättigt schnell. Uns ist sie etwas trocken geraten, schmeckt aber mit dem gut abgeschmeckten Rotkohl insgesamt ordentlich.

Meine Begleitung hat es daher auf mein Rinderfilet abgesehen, dass wahrlich fantastisch schmeckt. Butterzart, leicht rauchig - sehr gutes Fleisch. Die cremig gekochte, leicht süßlich schmeckende Petersilienwurzel passt zusammen mit der Cassisfrucht - oder einfach schwarze Johannisbeere - und der Feige sehr gut dazu.

Der Sommelier führt sehr gute Weine auf der Karte wobei der Preis von mindestens 8 € pro Glas meiner Ansicht nach nicht gerechtfertigt ist. Das Personal ist insgesamt sehr freundlich und wer auf sehr gutes Essen in gehobener Atmosphäre inmitten von Börsianern und auf dem Parkett tätigen Journalisten steht ist hier richtig.

Insgesamt ein ansprechendes und dem Preis gerecht werdendes Erlebnis. Ein zweiter Test muss sein und zu einem besonderen Anlass - und wenn sich die Essenskasse von den € 90 (exkl. Getränke) erholt hat - kommen wir gerne mal wieder.