Wednesday, July 27, 2011

Hessisch Fjüschn?: Klabunt

zuletzt besucht: 09. Juli 2011 /26. Juli 2011
Wo: Berger Straße 228, 60385 Frankfurt am Main
Info: www.klabunt-frankfurt.de, 069 9459-8140

Wer in das Klabunt auf der oberen Berger Straße reinspaziert, dem wird alles andere als die moderne Fusionsküche einfallen. Wie soll man aber die Gerichte in dem alternativ ausgerichteten und mit lustigen Karikaturen behangenen Lokal in dem Lesungen von Autoren der Titanic stattfinden anders beschreiben? Dinkelpizza und Rumpsteak mit Apfel-Chilli-Rahmsoße begegnen einem ja nicht allzu häufig. Entdeckt man dann noch auf der Getränkekarte das legendäre Schlappeseppelbier aus der ebenso legendären Aschaffenburger Brauereigaststätte, weiß man das der Abend alles andere als gewöhnlich wird. Die Wartezeit an vollen Tagen - also fast immer - ist schon relativ happig (bis zu 45 min).

Das Klabunt verwendet laut Webseite, die auch Auskunft über künftige Lesungen gibt, ausschließlich hochwertige Produkte aus der Region und daran besteht spätestens beim ersten Biss in die Dinkelpizza kein Zweifel mehr: Herzhaft und vor allem reichhaltig belegt mit z.B. Sauerkraut, Tomatenstreifen, Zwiebeln, Speck, hausmacher Leberwurst und Käse ( € 8,50), ist jedes Stück ein Genuss - nur gefolgt von der traurigen Gewissheit, dass sie bald aufgegessen ist. Kleine Pausen für einen erfrischenden Schluck Schlappeseppel oder sauergespritzen (Apfelwein) verlängern den Genuss etwas. Auch beim Rumpsteak und den kross zubereiteten Bratkartoffeln gibt es nichts zu meckern. Der Star dieser Speise ist jedoch ohne den Hauch eines Zweifels die Apfel-Chilli Rahmsoße: Ich habe mich bisher noch nicht getraut zu fragen, ob man diese auch separat für zuhause erwerben kann, denn ich würde sie aufs Brot schmieren, zum Dippen benutzen oder einfach einer Pastasoße etwas nachhelfen....oder mich reinzusetzen. Diese fruchtig-rahmige Kombination ist allein schon ein Grund das Klabunt noch einmal zu besuchen. Zu empfehlen ist auch das handgestampfte Kartoffelpüree mit unerwartet aber nicht unangenehm scharfen Honighühnchen in Ingwer, Chilli und Knoblauch. (€9,90). Kurioserweise ist unter all diesen exotischen Gerichten, der Handkäs' mit roten Zwiebeln (€ 4) der Beste, den wir seit langer Zeit hatten. Zur Verdauung gibt es einen fränkischen (!) Single Malt und gut angelegte € 28 (exkl. Getränke) später geht es weiter in das Nachtleben.

PS: Ihr seid zu zweit und wollt nicht lange grübeln? 
Dann bestellt etwas von der Tageskarte oder 1* Rumpsteak mit Apfel-Chilli Rahm und 1* Honighühnchen. Vornweg vielleicht noch ein Handkäs'!


Handkäs' mit (roter) Musik

Ingwerhühnchen und handgestampftes Kartoffelpüree



Tuesday, July 12, 2011

Zünftig: Apfelwein Solzer

Copyright: http://www.stoeffche.de/wirte/image_w/solzer.jpg
zuletzt besucht: 08.07.2011
Wo: Bergerstrasse 260, 60385 Frankfurt am Main
Info: http://www.solzer-frankfurt.de, 069452171

Das Solzer ist ein Bornheimer Urgestein, dessen Geschichte schon ein paar hundert Jahre zurückreicht. Man könnte meinen, dass sich seitdem, außer der modernen Küche, auch nicht so wahnsinnig viel verändert hat. Durch den Eingang gelangt man an der historischen Gaststube sowie an der Küche vorbei in den riesigen Innenhof. Dieser wird flankiert von überdachten Einlässen in denen man ebenfalls Platz nehmen kann. Das riesige Platzangebot lässt erahnen, dass dieser Ort eher für einen geselligen Abend als für ein romantisches Dinner zu Zweit gedacht ist.

Wir - zu viert mit großem Hunger - werden von einer sehr netten Angestellten an einen großen Tisch gesetzt, an dem unsere Sitznachbarn gerade einen Geburtstag feiern. Natürlich wird erst mal ein sauer Gespritzter vom selbst gekelterten Apfelwein bestellt. Beim Apfelwein gehen die Meinungen ja weit auseinander, aber ich - der wenig Ahnung hat - mag keinen süß gespritzten und die sauer gespritzten sind mir eben oft zu...naja..sauer. Hier ist er angenehm mild und lässt sich wunderbar mit einem Schuss Sprudelwasser trinken.

Wir schauen auf die Tageskarte und möchten die Wildschweinbratwurst frisch vom nahe gelegenen Metzger. Leider ist diese aus und so bestellen wir á la carte: Wir nehmen einen "Großen Gartensalat spezial, mit gerösteten Kernen und kurzgebratenen Streifen vom argentinischen Roastbeef (€ 11,90)". Der Salat, von dem locker zwei Personen satt werden, hat ein wunderbar süß-säuerliches Dressing mit herrlich saftigen und würzigen Roastbeefstreifen. Das wunderbar kross panierte Bernermer (Bornheimer) Schnitzel mit einer nicht zu schweren grünen Soße und Bratkartoffeln (€ 9,90) bekommt, wie das gegrillte Rippchen mit Sauerkraut und Kartoffelbrei (€ 8,80), von unseren Begleitern ebenfalls einen Daumen Hoch. Richtig deftig wird es noch einmal beim leckeren "Frankfurter Krüstchenschnitzel mit Spiegelei auf geröstetem Brot, grüner Soße, Meerrettich und Salatgarnitur (€ 9,50)" bei dem man sich einen größeren Mund wünschte, um ein Stück Schnitzel mit dem darunterliegenden Röstbrot samt dem Spiegelei und der grünen Soße mit einer Gabel in den selbigen befördern zu können. Der traditionelle Calvados mit Mispelsche am Ende darf natürlich nicht fehlen.

Wir zahlen bei 4 Personen mehr als faire € 40 (exklusive Getränke) und machen uns pappsatt auf den Heimweg.

PS: Ihr seid zu zweit und wollt nicht lange grübeln?

Etwas von der Tageskarte oder 1*den Gartensalat mit Streifen vom Roastbeef oder mit Riesengarnelen und 1* das Frankfurter Krüstchenschnitzel.



Gegrilltes Rippchen
Salat mit Streifen vom Roastbeef


Krüstchenschnitzel

Friday, July 8, 2011

Casual Korean Dining: Sonamu

zuletzt besucht: 05.07.2011
Wo: Berger Straße 184, Frankfurt
Info: geöffnet, Mo: 18:00 - 23:00 Di - So: 12:00 - 23:00, www.sonamu-frankfurt.de

Es ist zwar Meckern auf hohem Niveau aber die "mittlere" Berger Straße fällt im Vergleich zur oberen und unteren kulinarisch ja etwas ab. Das drei Monate junge Sonamu schickt sich nun an daran etwas zu ändern. Für einen Festnetzanschluss und eine fertige Webseite blieb wohl noch keine Zeit.

Diese scheint wohl in die Einrichtung des Ladens geflossen sein, der außen und innen komplett mit unbehandeltem Naturholz eingerichtet ist. Ja selbst der Tresen und das restliche Mobiliar sind aus dem selben Material und vermitteln beim Betreten des Sonamu unmittelbar ein ruhiges und entspanntes Gefühl. Durch den Laden gehen wir in den Hinterhof, der den Außenbreich bildet und den hektischen Trubel auf der Berger Straße von einem fern hält. Auch hier sind die Tische und Bänke aus...ihr wisst schon.

Die klare Struktur findet sich auf der Speisekarte wider, die inklusive Getränke auf einer A4 Seite Platz findet. Es sollen wohl noch mehr Speisen hinzukommen aber uns Dreien gefällt die Übersicht. Wir fragen einen aufmerksamen Mitarbeiter nach einer Einführung in die Speisekarte - sind wir doch das erste Mal koreanisch Essen - und lauschen der netten und unaufgeregten Beschreibung der Speisen. Als Vorspeise wählen wir Japche (€ 6,50), einen lau warm servierten Glasnudelsalat mit Spinat, Morcheln, Karotten, Sojasauce und Sesamöl. Der Wunsch nach Rinderfilet als Zusatz wird gewährt. Der Salat reicht für drei, hat eine angenehme Temperatur und schmeckt wunderbar würzig und erfrischend. Als Hauptgericht bestellen wir Bulgogi (€ 11,50 - 13,50): wahlweise Rinderfilet, Schweinenacken, Hähnchen- oder Entenkäule in milder oder pikanter Sauce mit Kohl und weiterem Gemüse sowie Ingwer, Knoblauch und Pilzen. Dazu wird in einem Schälchen würziger Reis serviert und auf einer längeren Platte eingelegter Kohl, Kartoffel und Tofu. Auch hier: Das Gemüse ist wunderbar knackig, die pikante Variante der Sauce schön scharf und der Sud mit dem Reis vermengt richtig köstlich. Wir haben nichts zu meckern und stellen immer wieder fest: Asiatisch ist nicht immer gleich asiatisch! Wir zahlen absolut faire 36 Euro (exklusive Getränke) und freuen uns auf das nächste Mal.

PS: Ihr seid zu zweit und wollt nicht lange grübeln?

Dann bestellt: 1* Japche und 2* Bulgogi (einmal mit Ente und einmal mit Rind) oder tauscht ein Bulgogi gegen Bibimbap (€ 9,50 - noch nicht probiert!): Reis, Zucchini, Auberginen, Spinat, Austernpilze und Chilipaste - wahlweise mit Fleisch dazu.


Bild o.r. - copyright: www.fizzz.de

Wednesday, July 6, 2011

Das ist DIE Pizza: Terra Nova

zuletzt besucht: 01. Juli. 2011
Wo: Eckenheimer Landstraße 67, 60318 Frankfurt
Info: www.terranova-pizza.de, 069 5979-7019, Öffnungszeiten: täglich 11:30 bis 23h, Montag 17:30 bis 23h

"Glaub mir, dort gibt es die beste Pizza der ganzen Stadt!" - "Nee, da warst Du noch nicht im XY, die schmeckt richtig gut!"

Es ist die Glaubensfrage schlechthin. Mein erst kürzlich aus Italien zugezogener Arbeitskollege meinte, dass er hier schon einiges gegessen hat das aussieht wie Pizza und zudem noch nicht mal so schlecht geschmeckt hat - nur eben nicht nach Pizza. Dabei sei dies doch gar nicht so schwer, führte er fort, da es ja einfach nur darauf ankommt den Teig mit einfachen aber frischen und hochwertigen Zutaten zu belegen. Ich kann ihn nachvollziehen. Schmecken Pizzen oft einfach nur nach salzigem Käse und trocken gebackener Salami oder durchgezogenem Schinken auf einem lieblos belegten laschen Boden.

Nicht so im Terra Nova: Das was hier serviert wird hat den Namen Pizza redlich verdient. Ein kleiner und schnuckeliger Laden mit Terrasse und wunderbar aufgelegtem Personal bei dem es sich empfiehlt vor dem Besuch zu reservieren.

Wir sind zu dritt und unser Blick gilt erstmal der Tafel: Die Pizza des Tages ist belegt mit Fenchelsalami und Büffelmozarella (€ 10,00). Die Tafel ist immer einen blick wert, denn manchmal erspäht man Leckereien wie Rucolosalat mit gegrilltem Tintenfisch. Wir nehmen die Pizza des Tages und aus der Karte die Pizza Caprese mit Salsiccia (pikante italienische Pepperoniwurst - € 8,50) Als Pasta wählen wir einen Klassiker, nämlich Spaghetti Bolognese (€ 7,00). Diese eignet sich wunderbar zum Vergleich, da die Soße lange gekocht werden und somit schön durchgezogen sein sollte - ist sie.

Das Highlight sind aber unumstritten die Pizzen: Dünner und krosser Boden, nicht zu überbordend belegt mit frischen Kirschtomaten und leckerer Fenchelsalami bzw. Salsiccia. Man schmeckt jede einzelnen Belag heraus und jeder Biss geht einher mit der Vorfreude auf den nächsten. Die letzte Pizza, die mir so geschmeckt hat, aß ich vor zwei Wochen...hier im Terra Nova. Man schleckt sich vor Genuss noch lange danach die Finger und sucht die Teller nach noch so jedem kleinen Krümel ab. Dazu gibt es den weißen Hauswein a la casa. Zufrieden und satt bezahlen wir gut € 26,00 (exklusive Getränke) für 3 Personen.

Glaub mir, dort gibt es die beste Pizza der ganzen Stadt!

PS: Ihr seid zu zweit und wollt nicht lange grübeln?

Einfach Pizzen eurer Wahl bestellen!