Thursday, October 13, 2011

Scharfer Engel aus Thailand: Suvadee

zuletzt besucht: 10.10.2011
Wo: Baumweg 19, 60313 Frankfurt am Main, Tel: 069 49 40 764
Wo: Steinweg 7, 60316 Frankfurt am Main, Tel: 069 28 54 77
Öffnungszeiten: Steinweg: 12 - 23 Uhr durchgehend geöffnet, Sonntags Ruhetag, Baumweg: 12 - 15 Uhr und 18 - 23 Uhr, Samstags und Sonntags durchgehend geöffnet, Montags Ruhetag

Gleich zweimal ist das Suvadee (zu Deutsch: Engel) in Frankfurt vertreten - einmal am unteren Ende der Berger Straße und einmal in der Innenstadt nähe Hauptwache.

Nach einigen, sehr zufriedenstellenden, Besuchen der Lokalität im östlichen Nordend, entscheiden wir uns diesen Abend für das Restaurant in der Innenstadt. Hier werden wir freundlich empfangen und zu unserem Tisch für Zwei geführt. Wir hatten nicht reserviert, da die Entscheidung draußen zu essen eine Spontane war und wir darüberhinaus mit unserer Vermutung richtig lagen, dass an einem Montag mit Sicherheit noch einige Plätze frei sind. Aus Erfahrung lässt sich sagen, dass man für das Suvadee am Baumweg vorab reservieren sollte und laut Bekanntenkreis gilt dies im Regelfall auch für die Innenstadt.

Erfreulich: Durchaus genießbare Ausschankweine fangen schon bei € 3,90 an und hören schon bei € 5,90 pro Glas auf. Eine willkommene Abwechslung zu Lokalen in angenehmer Lage, die vermeintlich günstige Essenspreise mit horrenden Preisen für schlechte Weine ausgleichen.

Die Entscheidung uns einen Salat (Yam Pla Muek mit Tintenfisch, Tomaten, Zitronensaft, Chili, Pfefferminze und Koriander - € 13,50) und eine Hauptspeise (Kiuw Waan Nuea mit Rindfleisch, getrocknete rote Chili, Zitronengras, Knoblauch, Scharlotten u.v.m, € 12,90) zu teilen, stellte sich aufgrund der sättigenden Portion als richtig heraus.

Wobei der zweite Happen des Salates uns die Entscheidung schon fast bereuen lässt: Wider früherer Erfahrung und anscheinend bar jeder Vernunft nahmen wir die Anmerkung "sehr scharf" in der Karte wohl nicht ernst. Hieran ist wohl zum einen der inflationäre Gebrauch der Begriffe "sehr", "scharf" und "pikant" bei anderen Adressen schuld, bei denen man immer "sehr scharf" bestellen muss um überhaupt etwas Pikantes vorgesetzt zu bekommen und zum anderen der Übermut eines Inders - meiner!

Nicht hier: Das Ding ist höllisch scharf, doch vor allem der zitronige Sud ist so dermaßen lecker, dass wir nicht anders können als weiter zu essen. Daneben schwächt das Kiuw Waan Nuea, in der Speisekarte übrigens als "scharf" deklariert, die Schärfe des Salates fast schon ab. 

Hier lautet die Regel also: Alles was "sehr scharf" ist, kann als brutal bezeichnet werden. Alles was " scharf " ist als sehr scharf. Sollte Eure Zunge nicht über Jahre hinweg trainiert worden sein, empfiehlt es sich "leicht" scharfe Gerichte zu wählen.

Wir waren an der Schmerzgrenze ohne diese gänzlich zu überschreiten aber wir waren uns einig: Extrem lecker! Der Salat hat genau die richtige Temperatur, der Tintenfisch ist nicht zu zäh und der Sud mit den vielen roten Chilistücken ist eine Augenweide. Das Gemüse im Hauptgang ist knackig und jede einzelne Ingredienz kommt zur Geltung, ohne dass jedes Gericht, wie leider so oft, in Zitronengras, extrem seifigen Thai-Basilikum und Kokosmilch ertränkt wird. Selbst die Reisbeilage verputzen wir aufgrund des Aromas und der leicht salzigen Note komplett.

Wir sind satt und die zugeführten Kalorien wurden wohl gleich während des Essens wieder ausgeschwitzt! Wir zahlen € 27 exkl. Getränke und wundern uns über die Beliebtheit des überschätzten, überkandidelten, überteuerten und nachlassenden Rama V (Vilbeler Straße 32, nähe Konstablerwache). 

Bis bald Engel!


PS: Leider gibt es diesmal keine Empfehlung, da die Auswahl riesig ist aber einen der exotischen Salate sollte man definitiv probiert haben.

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