Überrascht: Walon & Rosetti

Ich war eigentlich bereit enttäuscht zu werden. Frankfurter Szeneladen, eher Spesenrittertempel mit überteuerten Preisen für mäßige Gerichte. Stimmt zum Teil, Preise für Wein und Gerichte sind recht hoch, reflektieren aber doch einigermaßen die Qualität und die Portionsgröße der Gerichte sowie den ausgesprochen freundlichen Service. Bestellt werden Tagliata mit Salsa Verde und hausgemachten Fritten (€ 36,50) sowie der Schweinebauch Cancun mit Barbecuesauce und einem Zitrusfrüchtesalat (€ 22,50).

 

Das Rindfleisch ist in ausreichender Menge vorhanden und ist von guter Qualität. Kaum Fleischsaft tritt aus und ist kompetent angebraten. Die hausgemachten Fritten sind ebenfalls lecker. Der Preis ließe sich durch eine raffiniertere Beilage jedoch deutlich besser rechtfertigen. Hier schneidet der Schweinbauch deutlich besser ab. Wunderbar kross gebraten und innen schön zart. Die Barbecuesauce ist etwas einfallslos und könnte mehr Schärfe vertragen. Der hervorragende Salat aus Fenchel sowie Orange schreit nämlich eigentlich nach Chili als Gegenpol.

Positiv überrascht bin ich. Die Preise habe ich erwartet und sind ja auch online einusehen aber die Küche - soweit ein einziger Besuch für diese Aussage ausreicht - scheint zu liefern.

Luigi & Lugana - Restaurant Nummer 16

Meine sechs Besuche in diesem noch jungen Jahr sind wie alle seit 2004 - exzellent. Die wuselige Atmosphäre, die mit viel gutem Olivenöl, Knoblauch und Pecorino angereicherte Pasta mit Bauchspeck oder Reh oder Hirsch oder, oder, oder... Und die hausgemachten Würstchen, die Flugentenbrust, das Lammfilet und das Tiramisu. Riesenportionen und von jeder Zutat eher etwas "zuviel" und damit genau richtig. Man traut sich das fast gar nicht zu sagen, aber das ist für mich der beste Italiener und definitiv der allerbeste Sarde Deutschlands! Liegt wohl daran, dass ich es mit Blick auf Pasta eher herzhaft und würzig mag. Gekoppelt mit der immer herzlichen Laura und dem humorvollen Vincenzo sind dies hier immer bewegende Abende. 

 

Aufgrund einer exorbitanten Mieterhöhung musste das Restaurant von der Wiesenstraße weg und fand in der Löwengasse mindestens eine doppelt so große Räumlichkeit. Trotzdem: spontan einen Platz zu ergattern ist ab Donnerstag unmöglich, hier sollten mind. 30min Wartezeit eingeplant werden. Doch es lohnt sich wenn man weiß was einen erwartet. Hingehen und am besten mindestens zu viert wegen der Portionen...ach egal einfach hingehen.

 

 

Auf die Schnelle/ A quick bite

Beim notgedrungenen Gang in die Stadtmitte bereitet man sich gedanklich bereits vor wo man schnell und gut den Hunger in der mit wenig annehmbarer Gastronomie gesegneten Gegend befriedigen kann. Es ist kalt und das Verlangen nach etwas heißem und gehaltvollen soll gestillt werden. Im Kaufhof unten gibt es das Mauruyasu, dessen Ableger im Sandweg durch abstrus hohe Bewertungen auf den gängigen Portalen auffällt und mit gebotener Nüchternheit doch mehr als passablen und variantenreichen Sushi Variationen, auch wenn mit bereits vorgefertigten und daher durch die Lagerung etwas zu kühlen Produkten, zu überzeugen weiß. Für 8 - 10 € (halbe Portion entsprechend billiger) gibt es in der City Ramen und dazu frittierte Garnelen. Die Ramen mit gegrillter Hähnchenbrust überraschen durch Würze und guten Zutaten. Auch wenn der Sud und vor allem die Nudeln den Vergleich zur japanischen Spitzenklasse (die Nudeln sind das Geheimnis und müssen den Sud wirklich aufnehmen) nicht standhalten, so ist dieses Gericht mit Blick auf Preis-Leistung sowie sensorischer Befriedigung doch eines der besseren "Fast-Foods" in der Gegend. Die frittierten Garnelen sind saftig und kross und frei von tranigem Fett - und man geizt hier vornherein nicht mit Salz.